"gemeinsam unterwegs", April 1994, Seite 10

Monatsschrift des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes

"Was soll denn das werden?"

So werde ich oft von Kunden angesprochen, die mir bei meinem Tun zuschauen. Da es sich bei meinen Arbeiten größtenteils um Holzgestaltungen mit christlichen Aussagen handelt, kommt dasGepräch schnell auf ein Glaubensthema. Dabei merke ich, dass oft die einfachsten Grundlagen der christlichen Botschaft bei vielen Menschen unbekannt sind. Das ist dann immer eine Chance, die Gott mir vor die Füße legt, um über meinen Glauben reden zu können.

Erst nach der Wende bekam ich die Möglichkeit, meinen Beruf zu wechseln und meine Begabung auf künstlerischem Gebiet in den Dienst Gottes zu stellen. Es war ein Wagnis im Vertrauen auf Gott, zu dem er mir bis jetzt Gelingen und große
Freude schenkte. Dabei ist das Leben unserer ganzen Familie völlig verändert worden. Durch die starke berufliche Beanspruchung stehe ich jedoch oft in der Gefahr, an der Mitarbeit in der eigenen Gemeinde Abstriche zu machen.

Ich bedauere es nicht, dass mein Wunsch, Holz zu gestalten, nicht schon früher in Erfüllung ging, da Gott für mich andere Aufgaben vorgesehen hatte. Die Leitung der Jugendgruppe am Ort und darüber hinaus nahm mich voll in Anspruch und bereicherte mein Leben in vielerlei Hinsicht. Rückblickend kann ich sagen, dass Gott schon damals die Weichen für meine jetzigen Aufgaben gestellt hat und ich mich durch die Jugendarbeit intensiv mit Gottes Wort beschäftigen mußte.

Natürlich kann ich mit Gott keine Verträge abschließen, die meine wirtschaftliche Zukunft sichern, denn ich bin auf einem Weg, der mich ganz von ihm abhängig sein lässt. Das bezieht sich auf meine Ideen, die letztendlich nicht von mir sind, und auf die Fähigkeiten, dies in bildende Kunst umzusetzen.

Mein Wunsch ist es, mit meinen Arbeiten vielen mitzuteilen, daß Jesus Christus Retter für alle sein will. Zentrale Aussagen des Evangeliums will ich Menschen nahebringen, die von Kunst zu eigenem Nachdenken angeregt werden. Dabei möchte ich, dass nicht ich, sondern Christus im "Rampenlicht" steht.

Tobias Michael


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